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Die Messuhr - Geschichte, Bauweisen und Verwendung

Messuhren gibt es seit Ende des 19. Jahrhunderts. Anders als der Name vermuten lässt, misst diese »Uhr« keine Zeit, sondern wird zum Messen von Längen und Längendifferenzen eingesetzt. Die Messuhr zählt zu den mechanischen Messgeräten.

Die Bewegung des Messbolzens wird mit Hilfe einer komplexen Mechanik aus hochpräzise gefertigten Zahnstangen und Übertragungsritzeln auf die Zeiger der Messuhr übertragen. Damit sind Messgenauigkeiten bis zu einem tausendstel Millimeter zu erreichen.

Aufbau und Bauweise einer Messuhr

Messuhren werden mit und ohne Stoßschutz hergestellt. Der sogenannte Stoßschutz schützt die Messmechanik vor Stößen, die sonst die Mechanik beschädigen und somit die Messung verfälschen könnten.

Eine weitere Variante sind Messuhren mit Steinlager. Anstatt für die Lagerbuchsen Messing und für die Welle Stahl zu verwenden, wird hier die Buchse aus einem Korund (einem synthetischen Edelstein) gefertigt. Steingelagerte Messuhren haben den Vorteil, weniger verschleißanfällig zu sein. Somit sind sie besonders für serielle Messungen geeignet, bei denen Messungen verlässlich, ohne Abweichung und reproduzierbar sein müssen.

Die Anforderungen an Funktion und Ausführung einer Messuhr sind in der DIN-Verordnung 878 normiert.

Neben der klassischen mechanischen Messuhr gibt es auch digitale Messuhren. Der wesentliche Vorteil der elektrischen Geräte liegt darin, dass Ablesefehler auf der Skala (welche aufgrund der handlichen Größe des Geräts eine eher kleine Skalenstrichbreite und dünne Zeiger aufweist) ausgeschlossen sind.

Messuhren werden typischerweise verwendet:

• für die Durchführung akkurater Messungen, z. B. in der Physik
• von Werkzeugmachern, die Präzisionswerkzeuge herstellen
• in der Produktion, um gleichbleibende Qualität und Genauigkeit gewährleisten zu können
• zum Kalibrieren von Maschinen